Die wohl häufigste Frage, die mir in Bezug auf meine Abnahme gestellt wurde, ist die nach dem „WIE“.
Viele fragen mich demnach, wie ich es geschafft habe, überhaupt erst anzufangen, mich zu motivieren und meine Ernährung umzustellen. Aber auch nach meinem „Klick-Moment“. Im folgenden möchte ich auf all diese Fragen genauer eingehen und euch meine Geschichte ein Stück näher bringen -in der Hoffnung, dass sie dem ein oder anderen vielleicht als Motivation oder Unterstützung dient. ♥
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Dick. Ja, das war ich irgendwie schon immer. Schon als kleines Kind. Dieser Begriff und ein Leben als „dicker Mensch“ sind mir also bestens vertraut.
Geschuldet war das Ganze in erster Linie meiner erblich bedingten Schilddrüsenunterfunktion und solange meine Eltern noch ihren Einfluss hatten, hatte ich die Sache auch gut unter Kontrolle. Aber in der Pubertät dann geriet alles aus dem Ruder und ich wurde dicker und dicker. Bis aus dem „dick“ irgendwann „fett“ (der korrekte medizinische Begriff lautet Adipositas permagna) wurde. Und das mit gerade ‘mal 15 Jahren.
Das Gewicht steigerte sich dann bis zu meinem 18. Lebensjahr kontinuierlich, sodass ich Mitte 2012 niederschmetternde 175 Kilo auf die Waage brachte. Wobei das nicht mal mein Höchstgewicht war. Später erfuhr ich durch einen alten Arztbrief, den ich damals bewusst nicht gelesen hatte, dass mein Maximalgewicht bei 191 Kilogramm lag.
Als die gesundheitlichen Probleme immer größer wurden und einfach nicht mehr zu ignorieren waren, wusste ich, dass ich etwas tun muss. Und zwar jetzt. Nicht morgen. Nicht übermorgen. Heute.
Zu Beginn kaufte ich mir noch diverse Diätbücher und konnte mithilfe dieser anfangs auch gut an Gewicht verlieren. Doch eine dauerhafte Lösung war das für mich einfach nicht. Fressanfälle waren bei einer zu niedrigen Kalorienzufuhr vorprogrammiert.
Über das Internet wurde ich dann etwa 2014 auf Low Carb – High Fat aufmerksam und habe nicht lange überlegt, sondern einfach angefangen. Es hat sich gut gelesen und die Erfolge anderer waren beachtlich und haben mich überzeugt. Auch wenn es zunächst befremdlich war, dass man bei einem derart hohen Konsum an Fett noch abnehmen kann. Doch es hat funktioniert. Je fitter ich wurde, desto mehr konnte ich dann auch Sport in meinen Alltag mit einbeziehen. Von kurzen, leichten Spaziergängen habe ich mich zu langen 10 km Walks gesteigert und dann auch Krafttraining integrieren können.
Unterm Strich habe ich somit insgesamt 100 Kilo innerhalb von ca. 3 Jahren verlieren können. Jeder einzelne Tag, an dem ich mich an meinen Plan hielt, war wie ein Mosaiksteinchen, das mich meinem Ziel ein Stück näher gebracht hat. Low Carb ist noch heute fester Bestandteil meines Lebens, ebenso wie Sport. Aber dennoch geisel ich mich nicht mehr so wie früher – das heißt, wenn mal ein Geburtstag o.ä. ansteht, wird auch mal Kuchen gegessen. Irgendwo finde ich, lebt man ja auch noch. Und Essen ist einfach Lebensqualität. Solange man danach wieder „back on track“ kommt, kann man sich auch ruhig mal was gönnen. Es geht nicht darum, immer auf alles verzichten zu müssen, sondern vielmehr, es dann im richtigen Maße zu genießen.
Heute bin ich sehr stolz auf mich und wahnsinnig froh, diesen Weg gegangen zu sein. Es war die wichtigste und beste Entscheidung meines Lebens und ich würde den langen Weg jederzeit wieder auf mich nehmen.
Nichts schmeckt so gut, wie sich schlank sein anfühlt – das ist eine der Erkenntnisse, die ich aus den letzten Jahren mitgenommen habe.
In diesem Sinne: Einfach anfangen und nicht allzu viel grübeln. Wenn die Einstellung im Kopf passt, zieht der Körper mit.
Es ist nicht einfach und es wird hart, aber auch wenn es mal hart wird, haltet durch und bleibt dran.
Warum? Weil ihr es euch verdammt nochmal verdient habt!